Gerade erst im Juli 2020 hatte das größte und modernste Paket-Logistikzentrum der Österreichischen Post in Kalsdorf bei Graz seinen Betrieb aufgenommen. Im Inneren der Anlage befindet sich mit einer Gesamtlänge von rund 2 Kilometern nicht nur die längste Förderanlage, sondern auch einer der größten Sorter Österreichs. Täglich wurden hier bis dato rund 130.000 Pakete verteilt.
Coronakrise lässt Geschäft boomen
Nicht zuletzt aufgrund des Bestellbooms in der Coronakrise verzeichnete der Paketmarkt in Österreich starke Zuwächse, die bereits ein Jahr nach der Eröffnung eine Erweiterung des Standortes erforderlich machten. Das Jahr 2021 brachte der Österreichischen Post laut Presseberichten mit 184 Millionen Paketen einen neuen Paketrekord. Das entspricht einem Plus von 11 Prozent.
Das Logistikzentrum Steiermark ist hierbei ein wichtiger Baustein im Netzwerk der Österreichischen Post AG, der auch bei den weiterhin steigenden Paketmengen die Sortierleistung und Qualität garantieren soll.
Schon die erste Ausbaustufe war auf eine Sortierleistung von 13.500 Paketen pro Stunde ausgelegt. Die in der Planungsphase bereits berücksichtigte Ausbaustufe ermöglicht nun einen Boost der Leistung auf bis zu 20.000 Paketen pro Stunde sowie weitere Sortierziele für die Feinverteilung.
Nach einer intensiven Planungsphase im Jahr 2019, in der verschiedene Systemkonzepte gemeinsam mit der Österreichischen Post diskutiert und simuliert wurden, ist die Entscheidung für den strategischen Standort Kalsdorf auf das ausbaufähige Matrixrutschen-Konzept gefallen.
Das Herzstück bildet hier ein Quergurtsorter des Typs Crossorter 1200 HC. Zwei Einschleusgruppen, über die der Sorter befüllt wird, sorgen in Verbindung mit den Matrixrutschen für eine mehrfache Nutzung der Sorter-Carrier. Vereinfacht gesprochen: Nach jeder Einschleusgruppe wird ein großer Teil der Pakete für die zeitkritische WAB-Sortierung ausgeschleust und in einer gemeinsamen Rutsche wieder zusammengeführt (Matrixrutsche).
Ein zweiter Quergurtsorter des gleichen Typs, der über vier Crossover-Strecken erreicht werden kann, dient der regionalen Zustellsortierung.
Die beiden Einschleusbereiche selbst bestehen aus 29 Eingabelinien, die mittels Anlieferung per LKW, Kleinfahrzeug oder Rollbehälter gespeist werden.
ie Verteilung der Sendungen erfolgt auf insgesamt 242 Zielrutschen, von denen rund die Hälfte als Pufferendstelle mit großem Fassungsvermögen konzipiert ist.
Ein Sperrgutkreisel mit drei Einspeisepunkten und ein Nachbearbeitungsbereich komplettieren die Prozessoptimierung am Standort.